Noch konkreter wurde VATM-Präsident Peer Knauer: „Nach einer brandneuen Studie des DIW im Auftrag des VATM belaufen sich die von der Branche ausgelösten Bruttowertschöpfungseffekte im Jahr 2012 insgesamt auf rund 76 Milliarden Euro. In der Summe hingen im Jahr 2012 rund 1.066.000 Arbeitsplätze an der Geschäfts- und Investitionstätigkeit der Telekommunikationsbranche in Deutschland. Der gesamtwirtschaftliche Anteil am BIP-Wachstum in den letzten 10 Jahren, der auf die Nutzung von Breitbandinternet zurückgeführt werden kann, betrug fast unglaubliche 41 Prozent. Die Telekommunikationsbranche gehört dementsprechend zu den Bereichen, die innerhalb der Volkswirtschaft die relativ höchsten Wertschöpfungsprozesse auslösen“, fasste der VATM-Präsident die Erfolge des liberalisierten Telekommunikationsmarktes zusammen.
Doch obwohl der seit 1998 geöffnete Telekommunikationsmarkt für teils rasante, gesellschaftliche Neuerungen gesorgt hat: Von einem „ganz normalen“ Markt wie etwa dem Handel mit Computern oder auch mit Stahlrohren ist die Telekommunikation – nicht nur hierzulande - weit entfernt. Zu wichtig ist diese Branche, die eine für die Gesamtwirtschaft längst elementar gewordene Infrastruktur bereitstellt.
So gilt es einerseits, auch weiterhin für Regulierung zu sorgen. Nur so kann vermieden werden, dass hierzulande weder alte Monopole eine Renaissance erleben, noch neue Oligopole entstehen. Andererseits sollte den europäischen Staaten die heute vielerorts lebendige und innovative Telekommunikationsbranche so wichtig sein, dass sie nicht - nach Innen Kontrollmechanismen unterworfen - im freien Spiel der Kräfte globaler Internetkonzerne mit Fußfesseln kämpfen muss.
So sollte der vielfach von mittelständischen Netzbetreibern forcierte Netzausbau auch in der Fläche weiter vorangetrieben werden. Dies geschieht freilich nicht durch einen Regulierungsabbau, der den Wettbewerbern den Zugang zu den Netzen und den Investoren den Ausbau der Netze erschwert. So lautete auch das Resümee einer Gesprächsrunde mit Dr. Wolf-Dietrich Grussmann, Head of Unit Regulatory Coordination and Business der EU-Kommission, die im Rahmen der Festveranstaltung stattfand.
Die Zwischenbilanz nach 15 Jahren liberalisiertem Telekommunikationsmarkt ist somit in mancher Hinsicht sehr positiv, denn tatsächlich hat es in diesem Zeitraum nicht nur rasante, technische Fortschritte gegeben, sondern es ist unumstößlich ein dynamischer, neuer Markt entstanden.
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