- Konzernumsatz auf Niveau des Vorjahresquartals - Versatel erzielt Free Cashflow in Höhe von 15,8 Mio. Euro - Nettofinanzverbindlichkeiten deutlich um rund 22 Prozent reduziert - B2B-Segmente stärken den Konzernumsatz
Düsseldorf, 12. November 2010 – Die Versatel AG hat im dritten Quartal 2010 einen Umsatz von 182,1 Mio. Euro erwirtschaftet. Mit einem Anstieg von 1 Mio. Euro lag er weiterhin stabil auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Dieses Ergebnis resultierte im Wesentlichen aus der erfreulichen Entwicklung des Wholesale-Segments, in dem eine Umsatzsteigerung von über 25 Prozent verzeichnet wurde. Zudem trug das Geschäftskunden-Segment positiv zum Umsatz bei. Der Anteil der B2B-Segmente am Gesamtumsatz von Versatel nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7 Prozentpunkte zu und kompensiert damit den rückläufigen Umsatz im Privatkunden-Segment.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank das bereinigte EBITDA im dritten Quartal 2010 um 14 Prozent auf 43,8 Mio. Euro. Getrieben wurde die Entwicklung insbesondere durch einen Sondereffekt im Vorjahr. Die Neuverhandlung eines Netzanmietungsvertrags im dritten Quartal 2009 führte zu einem bereinigten sonstigen betrieblichen Ertrag in Höhe von 8,8 Mio. Euro. Dem entgegen stand ein Sondereffekt aus dem Wholesale-Segment in Höhe von 4,7 Mio. Euro im dritten Quartal 2010.
Das Konzernergebnis lag im dritten Quartal 2010 bei -6,2 Mio. Euro und damit rund 17 Prozent über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Versatel erzielte im dritten Quartal 2010 einen positiven Free Cashflow in Höhe von 15,8 Mio. Euro. Dieses solide Ergebnis konnte das Unternehmen durch den deutlichen Fokus auf Cashflow-orientierte Prozesse und Entscheidungen realisieren.
Durch den positiven Free Cashflow und den am 1. August 2010 abgeschlossenen Verkauf des Kabelgeschäfts konnten die Nettofinanzverbindlichkeiten deutlich um rund 22 Prozent reduziert werden. Die Nettofinanzverschuldung lag damit am 30. September 2010 bei 338,7 Mio. Euro im Vergleich zu 431,6 Mio. Euro am 31. Dezember 2009.
Alain D. Bandle, Vorstandsvorsitzender der Versatel AG, sagte: „Für Versatel stehen die weitere Reduzierung der Nettofinanzverschuldung, die Stärkung des B2B-Geschäfts und die Schärfung des Unternehmensprofils im Vordergrund, um das Unternehmen erfolgreich auf dem Telekommunikationsmarkt zu repositionieren.“
Entwicklung in den GeschäftsbereichenIm Geschäftskunden-Segment entwickelte sich der Umsatz mit einem leichten Anstieg von 50,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf 51,1 Mio. Euro im dritten Quartal 2010 stabil. Getrieben wurde die Entwicklung von den Erlösen aus dem IP-VPN-Produktbereich, wo der Umsatz im Quartalsvergleich um 10 Prozent verbessert werden konnte. Alain D. Bandle dazu: „Trotz der leicht positiven Entwicklung unseres Geschäftskunden-Segments konnten unsere Erwartungen im dritten Quartal nicht erfüllt werden. Versatel muss seine internen Prozesse straffen und das Projektgeschäft für die Zukunft effizienter ausrichten, damit die Auftragsrealisierung mit der Auftragsgewinnung gleichziehen kann.“
Das Wholesale-Segment entwickelte sich auch im dritten Quartal 2010 positiv. Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich von 50,2 Mio. Euro auf 63,7 Mio. Euro. Insbesondere der Zuwachs von 25 Prozent beim Umsatz aus der Durchleitung von Sprachvolumina trug zu dieser Entwicklung bei. Die Datenumsätze wurden durch Einmalumsätze in Höhe von 5,5 Mio. Euro verbessert. Diese resultieren aus der Bereitstellung von Netzebene-3-Leistungen in Zusammenhang mit dem Verkauf der Versatel-Kabelgesellschaften im dritten Quartal 2010.
Im Privatkunden-Segment erzielte Versatel im dritten Quartal 2010 einen Umsatz von 67,4 Mio. Euro. Die im Quartalsvergleich erwartungsgemäß rückläufige Entwicklung des Umsatzes um 16 Prozent resultierte im Wesentlichen aus der Abnahme der Breitbandkundenbasis sowie dem ARPU-Verfall (ARPU = durchschnittlicher Umsatz je Kunde). Außerdem leisten die veräußerten Kabelgesellschaften seit dem 1. August 2010 keine Umsatzbeiträge mehr. Am 30. September 2010 bediente Versatel 634.100 Privatkundenverträge mit Breitbandprodukten.
„Die Entwicklung des Versatel-Privatkunden-Segments unterstreicht die Notwendigkeit der flexibleren Gestaltung von Aufwand und Kosten, damit Versatel besser auf die geänderten Anforderungen im B2C-Geschäft und die Erfordernisse auf dem Telekommunikationsmarkt reagieren kann. Deswegen ist die deutliche Steigerung der Effizienz sowie die strukturelle und prozessuale Neuausrichtung von Versatel notwendig, um das Unternehmen für die Zukunft zu positionieren“, so Alain D. Bandle.
Versatel wird weiterhin konsequent die Cashflow-optimierte Steuerung des Unternehmens sowie die Transformation in Richtung eines B2B-fokussierten Unternehmens vorantreiben. Die dafür notwendigen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Massengeschäft sowie zur Schaffung der Voraussetzungen für langfristiges Wachstum im Projektgeschäft werden aktuell konkretisiert und umgesetzt.
Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse zum dritten Quartal 2010 bestätigt Versatel die Erwartung eines Umsatzes von mindestens 710 Mio. Euro. Ein positiver Free Cashflow von mindestens 40 Mio. Euro im laufenden Geschäftsjahr 2010 ist avisiert und wird maßgeblich durch den Erfolg der B2B-Projekte gestützt. Die Erwartung des bereinigten EBITDA in Höhe von 170 Mio. Euro kann nicht bestätigt werden. Hauptgrund dafür ist das gestiegene Risiko einer Nichtausübung der Verlängerungsoption für langfristig vermietete Infrastruktur. Durch die Konsolidierung auf dem Telekommunikationsmarkt stehen dem Leasingnehmer alternative infrastrukturelle Optionen zur Verfügung. Sollte die Verlängerung nicht erfolgen, ist davon auszugehen, dass in 2008 verbuchte Erträge wertberichtigt werden müssen.
Der Bericht zum dritten Quartal ist im Bereich Investor Relations auf der Website
www.versatel.de zu finden.