von Oliver Wasserkordt

Kommunikation im Umbruch: Unternehmen setzen auf Unified Communication

Drei von vier IT-Leitern sind sich sicher, dass eine schnelle Anpassung an neue Kommunikationstrends ihrem Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschafft. Immer mehr Unternehmen entdecken dabei UCC-Lösungen.

1928 war das Telefon ein junges, revolutionäres Medium. Doch schon damals haben kluge Beobachter wie der Münchner Komiker Karl Valentin die Tücken der „fernmündlichen Verbindungen“ aufs Korn genommen und Schwächen des Kommunikations- und Geschäftsprozesses bloßgestellt, die zu großen Teilen bis heute noch immer bestehen: Keine Erreichbarkeit, ungeklärte Zuständigkeit, fehlender Kenntnisstand, Unterbrechungen in der Kommunikation und folglich quälend lange Wartezeiten auf wichtige Informationen.

Mangelhafte Effizienz in der internen oder externen Kommunikation ist leider kein Einzelfall und das, obwohl oder gerade weil wir heute über wesentlich mehr Medien als nur das Telefon erreichbar sind. So nutzen Mitarbeiter im Schnitt 6,4  verschieden Endgeräte für die Kommunikation. Es würde indes eine einzige intelligente Lösung reichen, um den Kommunikationsfluss entscheidend zu verbessern und Medienbrüche zu vermeiden.

Unified Communication (UC), erweitert um Funktionen zur teamübergreifenden Arbeit (Collaboration, UCC), ist eine der von Analysten immer wieder genannten Lösungen, um die Kommunikation mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern über Standort-, Firmen- und Ländergrenzen hinweg effizienter und kostensparender zu machen. Zeus Kerravala, Analyst bei der Unternehmensberatung Yankee Group, führt aus, dass Unternehmen mit dem Einsatz von Unified-Communications-Lösungen ihre Produktivität im zweistelligen Bereich steigern können, weil die Erreichbarkeit verbessert,  die Kommunikationsprozesse verkürzt  und vor allem die Arbeitsabläufe gestrafft  werden. Integrierte UCC-Lösungen bündeln gängige  Kommunikationsmittel wie Telefon, Fax, Mail oder auch Audio-/Video-Webconference-Funktionen in eine Oberfläche und verhindern somit zeitraubende Medienbrüche.

UC gehört seit einigen Jahren zu den wichtigen ITK-Trendthemen, mit denen sich nicht nur CIOs bei Konzernen beschäftigen. Auch immer mehr Unternehmen aus dem Mittelstand setzen mittlerweile UC-Lösungen sein und antworten damit auf die Veränderung der Arbeitswelt: Der Trend zu Telearbeitsplätzen, Home-Office und mobilen Mitarbeitern, also die Dezentralisierung und Flexibilisierung der Arbeit, macht vernetzte Sprach- und Datenkommunikation in Echtzeit nötig. Der Arbeitsplatz der Zukunft kann auf integrierte Kommunikationslösungen wie UCC nicht verzichten.

Das entdecken gerade auch viele kleinere und mittelständische Unternehmen, die sich UC mehr und mehr öffnen und entsprechende Projekte bei ihren ITK-Partnern nachfragen. Ein Drittel aller Unternehmen hat bereits in Unified Communication-Lösungen investiert. 44 Prozent wollen laut einer aktuellen Studie von Siemens Enterprise Communications in den nächsten zwölf Monaten UC-Lösungen anschaffen. Sollten die Unternehmen ihre Vorhaben auch in die Tat umsetzten, um im harten Wettbewerbs- und Kostendruck weiter erfolgreich zu bestehen, dürfte der Buchbinder-Wanninger-Effekt endgültig Geschichte sein.

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